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Jetzt habe ich zweimal darüber referiert, dass “die Medien“ den Eindruck machen, nicht immer an Fakten interessiert zu sein. Anhand dieser Beispiele möchte ich auf Ihre Arbeit in den Pressebereichen Ihrer Unternehmen zu sprechen kommen. Pressearbeit ist mehr, als nur das Unternehmen in glitzernden, bunten Farben darzustellen. Seien Sie bei der Darstellung Ihres Unternehmens, Ihrer Produkte und Ihrer Dienstleistungen authentisch.
Geht etwas schief, beschönigen Sie es nicht. Die Aufregung in den sozialen Netzwerken kommt sowieso, dauert jedoch länger, je mehr Informationen Sie zurück halten und dann stückchenweise ans Licht kommen.
Produzieren Sie eine Kundenzeitschrift? Dann setzen Sie sie nicht nur aus Ihren Produktbeschreibungen und Dienstleistungsangeboten zusammen. Viele Firmen haben den Reiz von Themenzeitschriften erkannt, die direkt oder indirekt mit ihrem Angebot zu tun haben. Solche Zeitschriften werden nicht nur gern gelesen, sie bleiben bei den Lesern vor allem in Erinnerung. Und genau das wollen Sie doch?! In Erinnerung bleiben.
Entwickeln Sie eine Mitarbeiterzeitschrift? Dann beschönigen Sie Miseren in Ihrem Unternehmen nicht. Denken Sie daran; Ihre Mitarbeiter sitzen an der Quelle und bekommen hautnah mit, was tatsächlich geschieht – und die Flurkommunikation in Unternehmen kann tödlich für die Motivation, aber auch für die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sein. Denn eines ist sicher: Informationen bleiben nicht auf Unternehmensfluren.
Schicken Sie regelmäßig Ihre Pressemitteilungen an die Medien? Dabei ist nichts interessanter, als vom neuen Zylinderchen zu lesen, wie groß, wie lang, wie schwer er ist und welche Farbe er hat. Ops! Nein, doch nicht. Vielmehr ist hier storytelling angesagt. Was macht man mit dem Zylinder, wo kann er eingesetzt werden, welche Erfahrungen gibt es mit ihm, aus welchem Material ist er, welche Alternativen gibt es auf dem Markt und wieso sollte man diesen Zylinder einsetzen und nicht die Alternative? Ganz edel ist es, wenn sich einer Ihrer Kunden bereit erklärt, selbst ein Statement abzugeben. Antworten sie auch auf unbequeme Fragen der Journalisten und Redakteure – die denken sich sonst ihren Teil und können ihre Fingerchen nicht stillhalten.
Laden Sie zu Pressekonferenzen? Dann bitte nicht nur zur Bilanzpressekonferenz – es gibt nichts nervigeres, als von Zahlen totgeschlagen zu werden und in einer Öllache von Selbstbeweihräucherung auszurutschen. Halten Sie vielmehr die Presse auf dem laufenden, was Sie getan haben, wie es angekommen ist, was Sie gerade tun und sich davon versprechen und was Sie mittelfristig tun wollen, um welchen Erfolg zu erzielen. Und erzählen Sie nicht von „der Firma“, sondern von Menschen.
Verständlich, dass Geschäftsführer, Manager, Unternehmer sich bei Interviews vor der Kamera räkeln und sich wohlfühlen. Aber bringen Sie auch gern einmal verantwortliche Mitarbeiter mit, die freiwillig aus ihrem Alltag erzählen. Es finden sich häufig Arbeitnehmer, die zu so etwas Lust haben. Es gibt nichts langweiligeres, als dauernd die Statements von Herrn Geschäftsführer Mustermann in den Zeitschriften zu lesen.
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