Nach zwölf Jahren tritt Michael Konken als Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) am Montag nicht mehr zur Wiederwahl an. Der 62-Jährige zieht in einem Interview mit dem Mediendienst kress.de Bilanz und mahnt, das Unbehagen mancher Menschen am Journalismus als Warnung zu verstehen und verstärkt daran zu „arbeiten, wieder wahrhaftiger zu berichten“. Angesichts der Auflagenrückgänge fordert Konken auch eine Haushaltsabgabe für Printmedien – ähnlich der für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Michael Konken im Gespräch mit dem Mediendienst kress.de: „Wir werden ein ähnliches Modell wie bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten brauchen. Ich halte es für realistisch, dass eine Haushaltsabgabe für Zeitungen, egal ob sie als Printprodukte oder online erscheinen, eingeführt wird. Wie soll sonst zum Beispiel Lokalpolitik noch an die Bürger vermittelt werden? Dafür brauchen wir starke Lokal- und Regionalzeitungen.“
Nachfolger von Michael Konken als Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands wollen der Kölner Journalistik-Professor und freie Journalist Frank Überall sowie der Berliner Journalist Alexander Fritsch, Chef vom Dienst bei Deutsche Welle TV, werden. Fritsch engagiert sich aktuell ehrenamtlich als Vorsitzender des Journalistenverbands Berlin-Brandenburg (JVBB), Überall gehört als Schatzmeister dem ehrenamtlichen DJV-Bundesvorstand an.