.
.
Wie vor drei Tagen schon diskutiert (Authentisch in der Öffentlichkeit): Seien Sie in Ihren Pressemitteilungen, ja in Ihrer gesamten Öffentlichkeitsarbeit authentisch und transparent. Es läuft oft nicht alles rund – das ist so, auch im Geschäftsbetrieb. Gehen Sie offensiv damit um, anstatt zu versuchen, nicht drüber zu reden, es zu verheimlichen oder es gar schön zu reden. Sie kommen mit Ihrem Unternehmen in der Öffentlichkeit viel besser an – und diese quittiert es Ihnen, indem sie Ihre Mitteilungen objektiv bzw. wohlwollender aufnimmt.
.
Ein eklatantes Beispiel:
.
Die Westdeutsche Allgemeine brichtet in ihrer aktuellen Ausgabe:
Thyssen-Krupp rechnet mit langwieriger Aufarbeitung des Schienenkartells
Der Essener Stahl- und Technologiekonzern Thyssen-Krupp rechnet mit einer langwierigen Aufarbeitung des Falls Schienenkartell. „Die Klärung aller Fragen wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, sagte Thyssen-Krupp-Vorstandsmitglied Donatus Kaufmann der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe).
„Wir haben unsere interne Ermittlung abgeschlossen, derzeit läuft der Strafprozess, danach wird es weiter um Arbeitsgerichtsverfahren und Schadenersatzforderungen gehen“, so Kaufmann. Thyssen-Krupp fordert Schadenersatz von ehemaligen Managern, bislang allerdings weitgehend erfolglos. Von einem früheren Beschäftigten werden rund 300 Millionen Euro verlangt. „Ich kann verstehen, dass das hart klingt. Aber genau das ist der Schaden, der uns entstanden ist“, erklärte Kaufmann.
Vor wenigen Tagen hat in Bochum der Schienenkartell-Prozess vor dem Landgericht begonnen. Thyssen-Krupp tritt dabei als Nebenkläger auf. „Uns ist es wichtig, dass das Kapitel vollständig aufgearbeitet wird. Einige der im Schienenkartell handelnden Personen haben uns während unserer unternehmensinternen Untersuchung zum Teil wiederholt belogen. Das hat die interne Aufarbeitung extrem erschwert“, sagte Kaufmann.
„Insofern begrüßen wir es, wenn nun durch den Strafprozess in Bochum die vollständige Wahrheit auf den Tisch kommt.“ Dies könne „auch für die Verfolgung von Schadenersatzansprüchen gegen Verantwortliche des Schienenkartells“ wichtig sein. „Immerhin ist uns ein Schaden von mehr als 300 Millionen Euro entstanden.“
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
.
.
Sicher, hier können Sie den Standpunkt wertreten, denen blieb eh nichts anderes übrig, da die Öffentlichkeit sowieso davon erfahren hätte. Ich nehme dieses Beispiel jedoch trotzdem, um zu demonstrieren, wie Unternehmen sogar mit einem Worst-Case-Szenario umgehen können, ohne ihre gesamte Reputation zu verlieren.
.
.
.
.
.