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Viele Unternehmen wollen ausschließlich positiv in der Öffentlichkeit auftreten. Für sie darf es keine Störungen in der Kommunikation mit ihren Kunden geben. Dazu sind sie bereit, fast alles zu tun. Da werden Journalisten bevormundet, gegängelt, genötigt – oder bekommen keine Informationen über das Unternehmen, wenn sie nicht bereit sind, das zu schreiben, was das Unternehmen wünscht. Da werden Publikationen mannigfaltiger Art mit dem Entzug der Anzeigenschaltung bedroht.
Welchen Zweck hat eine Berichterstattung, wenn der Journalist nur das in ganzen Sätzen wiederkäut, was die Firma schon in Kurzform in ihrer Werbebroschüre veröffentlicht hat? Keinen!
Glauben Sie der Leser bemerkt es nicht, wenn andauernd nur und immer wieder unternehmensverherrlichende Nachrichten aus Ihrem Hause kommen? Bestens noch von den immer gleichen Journalisten in den immer gleichen Publikationen? Glauben Sie der Leser sieht es nicht, wenn ein Beitrag aus Ihrem Hause in der Presse steht – und zwei Seiten weiter dann gleich die Anzeige Ihres Unternehmen? Der Erfolg jedoch ist unzweifelhaft. Dem Unternehmen wird nicht getraut, sein Ruf wird nie der allerbeste, die Leser blättern weiter.
Ganz anders das gestandene Großunternehmen, die sogenannten Globalplayer. Die Mitarbeiter geben ihre Pressemitteilungen, Statements und sonstigen Informationen heraus – und gehen dann wieder ihrer Tätigkeit nach. Ganz im Gegenteil, nehmen sie Stellung, wenn eine Unregelmäßigkeit geschicht. Nicht erwünschte Informationen werden mit Gelassenheit wahrgenommen. Der Ruf will und will einfach keinen Schaden nehmen. Kann er auch nicht. Denn das Unternehmen kommt authentisch „rüber“, die Öffentlichkeit nimmt es wahr, wie es ist – und erkennt, dass es dort genauso ist, wie in jeder Firma. Schließlich sind die meisten Leser auch Arbeitnehmer und wissen um die naturgemäßen Unzulänglichkeiten ihres eigenen Unternehmens. Wie soll es da in anderen Unternehmen anders sein?
Der Erfolg läßt dann auch nicht lange auf sich warten. Das Unternehmen wird in der Öffentlichkeit authentisch wahrgenommen – und hat es doch einmal etwas verbockt, wird ihm dies nicht in dem Maße angekreidet, in dem es einem Unternehmen angekreidet wird, welches eifersüchtig immer und überall über seine positive Presse wacht.
Denken Sie mal drüber nach!
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