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Auf der Tagung „Can We Have Some Privacy?“ möchten wir die historische Signifikanz des Begriffes Privacy erläutern und unterschiedliche Aspekte der Thematik mit dem Publikum diskutieren.
Wann: 7. / 8. Mai 2015
Wo: ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry Christinenstr. 18/19, Haus 8, 10119 Berlin
Eine Kooperation zwischen dem Bard College Berlin, dem ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry, dem Hannah Arendt Center und dem Center for Civic Engagement am Bard College New York. Zusätzliche Unterstützung kommt von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.
Mit den Enthüllungen der Aktivitäten des US-Geheimdienstes durch Edward Snowden ist die Gewährleistung der Privatsphäre von Bürgerinnen und Bürgern zu einem der wichtigsten Themen in der Öffentlichkeit geworden. Schon zuvor, seit dem rasanten Erfolg von US-amerikanischen Internet-Firmen auf dem globalen Markt (Facebook, Google usw.), sorgten sich viele Menschen über die Sicherheit ihrer Daten und die Ungewissheit, inwiefern die abrufbaren Informationen zu kommerziellen und potentiell zu politischen Zwecken genutzt werden. Auf der Tagung „Can We Have Some Privacy?“ möchten wir die historische Signifikanz des Begriffes Privacy erläutern und unterschiedliche Aspekte der Thematik mit dem Publikum diskutieren. Gastredner setzen sich mit Vorgehensweisen von Staatssicherheitsbehörden (sowohl heutzutage als auch in der Vergangenheit) auseinander, und mit dem Verhältnis zwischen Privacy, Secrecy, Freedom, und Publicity. Unter den eingeladenen Vortragenden sind Experten, die sich beispielsweise mit der Frage nach einem rechtlichen Anspruch auf Privacy beschäftigen oder mit den Problemen bei der Anpassung der Rechtsordnung an die Ära des Internets. Im Rahmen der Tagung werden aber auch ästhetische Positionen dargestellt, die aus der Beschäftigung mit dem Zusammenbruch der Privatsphäre entstanden sind. Schließlich stellen wir die folgenden Fragen: Sollten wir uns damit abfinden, ohne Privatsphäre klarzukommen? Können wir einen Anspruch auf rechtlichen Schutz erheben? Was für Modelle zur Aufteilung der gesellschaftlichen Sphären und der individuellen Erfahrung stehen uns überhaupt zur Verfügung?
Ein Podiums-Gespräch zwischen Scott Horton und Tom Keenan zum Thema „Privacy, Secrecy, and Publicity“ bildet am Donnerstag, den 7. Mai um 19:30 im ICI den Auftakt der Tagung. Alle Gäste sind zum anschließenden Empfang eingeladen.
Scott Horton ist Experte für US-Sicherheitsdienste und deren Entwicklung seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Sein international rezipiertes Buch „Lords of Secrecy“ stellt die Sicherheitsdienste als eine unverantwortliche Elite dar, deren technische Kompetenzen und Denkweisen eine große Gefahr für die Demokratie darstellen. „Lords of Secrecy: The National Security Elie and America’s Stealth Warfare“ (2014) gilt als Leitfaden für neue demokratische Bewegungen.
Tom Keenan ist Professor für Literatur und Menschenrechte am Bard College Annandale, New York. Er ist Experte für Human Rights und ihre Verletzung durch moderne Technologien. Viel diskutiert wurde seine Ausstellung und die dazugehörige Publikation „Mengele’s Skull: The Advent of a Forensic Aesthetics“ (zusammen mit Eyal Weizman, 2012).
Am 8. Mai geht es ab 10:00 weiter mit Beiträgen von Ben Wizner (Anwalt für die American Civil Liberties Union), Kerry Bystrom (Bard College Berlin), Christian Heller (Autor, „Post-Privacy“), Hubertus Knabe (Direktor, Gedenkstätte Hohen-Schönhausen), Ewa Majewksa (ICI), Anna Kim (Autor, „Der Sichtbare Feind“), Roger Berkowitz (Bard College), Alexander García Düttmann Das vollständige Programm finden Sie hier unten.
Donnerstag, 7. Mai 2015
19:30 Einleitung
Abendvortrag: Privacy, Secrecy and Publicity
Scott Horton
Tom Keenan
Freitag, 8. Mai 2015
10:00-12:00 Sektion 1: Is Privacy an essential Right in a Democracy?
Kerry Bystrom
Christian Heller
Ben Wizner
Moderation: Agata Lisiak
14:00-16:00 Sektion 2: Is Privacy a nostalgic Desire, and have we always been
Losing Privacy?
Anna Kim
Hubertus Knabe
Ewa Majewska
Moderation: Ewa Atanassow
16:30-18:30 Sektion 3: Does Privacy matter?
Roger Berkowitz
Alexander Garcia Düttmann
Catherine Toal
Moderation: James Burton
Die Tagung ist eine Kooperation zwischen dem Bard College Berlin, einer deutschen Hochschule mit Schwerpunkten in den Geistes- und Sozialwissenschaften, die zum Bard College New York gehört, dem ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry, dem Hannah Arendt Center und dem Center for Civic Engagement am Bard College New York. Zusätzliche Unterstützung kommt von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.
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